Sonntag, 27. April 2008

kulturschock!

das hotel „lu song yuan“ liegt in einem der wenigen hutongs, die die abreiss-olympia-bulldozer vom alten bejing übriggelassen haben.
das wort „hutong“ bedeutet kleine schmale gasse und kommt ursprünglich aus dem mongolischen und bezeichnet dort den pfad, der zwischen den jurten hindurchführt.
heute noch tragen viele dieser strässchen noch die namen von beamten oder eunuchen, die einst in ihenn lebten, da sie es hauptsächlich waren, die diese Viertel nahe des Kaiserpalastes bewohnten.

innenhof im hotel
innenhof-im-hotel
wie es so ist - wenn etwas bewahrt wird, ist es oft schon aufgegeben und dem touristischen untergang geweiht, dies gilt wohl besonders für beijing mit seinem wolkenkratzer-mentalität.

schon am ersten tag sieht und spürt man die wiedersprüche überall, auf allen ebenen:
in einer ecke wird z.b. stinkendes, wohl nicht mehr frisches geissenfleisch in einem alten kanister auf der strasse gegrillt und für wenige rappen feilgeboten, daneben die fünf-sterne-hotels in einem unvorstellbaren prunk und grösse, die unseren westlichen luxus-standards und portemonnais schlicht verblassen lassen.

rem kohlhaas television twin towers
rem-kohlhaas-twin-tower

up, up and away!

L10100391endlich ist es soweit. ich bin in der luft, irgendwo über zentralsibirien mit kurs auf beijing. auch aus 35.000 fuss höhe, sieht es daunten sehr tiefgefroren aus.
eine absurde welt!
da sitzen wir bequem im business-sessel, werden von unmengen co2 nach china katapultiert, und essen gemütlich giant shrimps und lammrücken, vom chef-koch des hotel elefant in weimar zubereitet, spühlen aber das schlechte gewissen mit gutem merlot hinunter.
im hotel elefant verkehrte anscheinend sowohl goethe als auch hitler....

nach sanfter landung und nie enden wollender landebahnfahrt, nähern wir uns endlich die neue ankunftshalle von sir norman foster: polierter marmor, sauber, megaloman, imposant und nach allen westlichen regeln und kunst für jeglichen olympia-ansturm gerüstet:
(wird es die je geben?)

jetzt geht es zur pass- und zoll-kontrolle und anschliessend zum geisterbahn: einen vollelektronischen, führerlosen schnellzug richtung gepäckband.
ich habe keine ahnung wo aussteigen, und in zug hat es nur chinesen...
ruhig blut bewahren!
ich gehe einfach mit, als alle aussteigen.
beim warten aufs gepäck marschiert eine zweirerkolonne von ca 50 politisten in gleich- und stechschritt und auch sonst geklont aussehend, vorbei, alle kaum 20.
ein drogenhund schnuppert herum - und schon sehe ich caspar chiquet, der mich tatsächlich abholt....
jetzt bin ich wirklich in china!

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